Leuchtendes Farbspektakel auf dem Dufthügel

AG-Schulhof/ Juni 14, 2020/ 0Kommentare

Schon ganz schön was los auf unseren Hügeln. Zwischen all den leuchtenden Farben von gelb, duftendem grün, rot und weiß sind die satten Violetttöne nicht zu übersehen.

Früher Heil- und Färberpflanze, ist die Gewöhnliche Ochsenzunge (Anchusa officinalis) heute Zierpflanze und Insektenweide. Sie wächst wild in fast ganz Mittel- und Osteuropa und gilt als Archäophyt. Das heißt, die Ochsenzunge wurde vor der Entdeckung Amerikas (1492) in Europa eingeführt und hat sich dann an ihr zusagenden Plätzen selbständig etabliert. Standorte, die die Ochsenzunge bevorzugt besiedelt, sind trockene Acker- und Wegränder, Brach- und Schuttflächen, Weinberge und Weiden. Auch in höheren Lagen fühlt sie sich wohl – so wächst sie in den Alpen bis auf etwa 2.300 Höhenmeter.

Unter der Erde schiebt sich eine kräftige, schwarze und faltige Pfahlwurzel bis weit über einen Meter in die Tiefe. Oberirdisch erreichen die krautigen, behaarten Stängel eine Höhe von 30 bis 100 Zentimetern. Beim genauen Betrachten erinnern die Blätter – rau behaart – tatsächlich ein wenig an “Ochsenzungen”.
Beim Aufblühen leuchten die Einzelblüten karminrot und verfärben sich dann in ein dunkles Violett.
Forscherfrage: Wie ist dieser Farbwechsel möglich? Recherchiert doch mal dazu!
In der Mitte der Blüten ist ein weißes Auge zu sehen, weswegen sie auch „Liebäugel“ genannt wird.

Die Ochsenzunge hat viel zu bieten. Sie deckt nicht nur mit ihren Blüten den Tisch für Schmetterlinge, Wildbienen und Hummeln, ihre Blätter sind auch wichtige Futterquellen für die Raupen diverser Falter. Lange galten die jungen Blätter auch als Nahrungsmittel für uns Menschen. Alle Pflanzenteile der Ochsenzunge wurden früher zu Heilzwecken verwendet, obwohl sie in größeren Mengen eingenommen sehr giftig sind! Als unbedenklich gelten ihre Blüten, die zur Dekoration von Speisen oder als Tee bei Erkältungen, Fieber und Bronchitis eingesetzt werden. Dazu 30 g Blüten in ein Liter kochendes Wasser geben. Die Blüten müssen vor dem Abseihen zehn Minuten ziehen. Zugleich soll der aus Blüten hergestellte Tee auch eine beruhigende und aufmunternde Wirkung haben. Man gibt dazu einen Esslöffel Blüten auf eine Tasse Wasser und trinkt davon höchstens drei Tassen täglich. Früher wurde aus den Wurzeln der Ochsenzunge sogar ein roter Farbstoff zur Herstellung von Schminke gewonnen.

Habt ihr auch den Salbei, die duftige Zitronenmelisse oder den roten Mohn auf den Hügeln entdeckt? Dann mal los. Sucht die hier vorgestellte Pflanze und findet heraus, wie sie duftet und sich anfühlt. Streicht über die rauhaarigen Blätter der Ochsenzunge und zählt mal die vielen Liebäugel.

Kati Ehlert, AG Schulhof

Hinterlasse eine Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*
*

*