Blau in allen Schattierungen
Himmelblau leuchten meine zarten Blüten. Federleicht wiege ich mich im Wind.
© K. Stottmeister
Derzeit erfreut ein Blütenmeer in wunderschönem Himmelblau Auge, Gemüt und auch das Bienen- und Insektenherz.
Linum perenne, Stauden-Lein, ist eine jener zarten Sommerpflanzen, die in der Natur kaum noch zu sehen sind. Er gehört zur Familie der Leingewächse und war einst von Europa bis ins westliche Asien verbreitet. Bei uns ist der Stauden-Lein inzwischen sehr selten geworden, so rar, dass er vom Aussterben bedroht ist und zu den streng geschützten Arten gehört. Er liebt volle Sonne und trockenen, humosen Sand- und Steinboden. Schädlinge und Pflanzenkrankheiten sind für diese zarte Wildart kein Thema. Wo es Lein gefällt, bleibt er auch gerne für immer und sät sich deswegen selbst zuverlässig aus. Toll, dass er sich so wohl fühlt bei uns!
Nach Selbstbestäubung oder Bestäubung durch Insekten entwickelt der Stauden-Lein braune Samen. Diese “Leinsamen” sind Superfood und finden als ballaststoffreiche Back- und Müslizutat sowie zur Gewinnung von gesundem Leinöl in der Küche Verwendung. Stauden-Lein wie auch der einjährige Lein zählen zu unseren ältesten Kulturpflanzen. Aus ihren Stängeln wurden und werden auch heute noch grobe Fasern zur Herstellung von Leinenstoff gewonnen. Damit gewinnt Leinen als ökologische Naturfaser wieder an Bedeutung.
Betrachtet die federleichten Leinblüten, wenn die Sonne hindurchscheint und streicht sachte über die Blütenköpfe. Wie fühlt sich das an? Welches Blau könnt ihr noch beim Durchstreifen der Hügel entdecken? Wie viele verschiedene Blautöne habt ihr bisher gezählt? Zu wem gehört das tiefe satte Violett?
Kati Ehlert, AG Schulhof