Novemberzeit ist Igelzeit
…auch bei uns auf dem Schulgelände.
Igel sind putzig, wirken behäbig und sind Dank ihres Stachelkleides dennoch wehrhaft. Im Herbst suchen sie sich ein behagliches Versteck für ihren Winterschlaf und sind dafür kreuz und quer unterwegs. Wie gut, dass unser igelfreundlich gestaltetes Schulgelände mit seinem Teich, den Trocken- und Steinmauern, Hecken und Hügeln, Holzstapeln und Wiesenbereichen wie gemacht ist, um hier einen geeigneten und sicheren Winterschlafplatz zu finden, der sie vor der Kälte schützt.
Ab Mitte November schlummern die meisten Igel. Von kurzen Unterbrechungen abgesehen verschlafen sie die kalte futterlose Jahreszeit bis in den März oder April hinein. Während dieser Zeit läuft ihr Körper auf “Sparflamme” und sie verbrauchen ihre angefressenen Fettreserven. Bei Schlechtwetterperioden nutzen Igel ihre Winterquartiere teils noch bis in den Mai hinein.
Da auch im September noch Igeljunge geboren werden, müssen diese Jungtiere bis zum Wintereinbruch 500-600 Gramm schwer sein, um den Winterschlaf überhaupt antreten zu können. Diese spätgeborenen, kleinen Igel fallen im Oktober und November oft auf, weil sie manchmal auch tagsüber auf Futtersuche sind. So wie dieser kleine Kerl hier. Daher verkriechen sich junge Igel oft als letzte erst Anfang November im Laub.
Erste Hilfe bei unterernährten oder kranken Igeln
Manche verspätete Jungigel sind jetzt noch tagsüber unterwegs, um sich weitere Fettreserven anzufressen. Diese Tiere sollten nicht aus falsch verstandener Fürsorge aufgenommen werden!
Nur wenn ein Igel auffallend unterernährt oder krank ist, sollte er versorgt oder einer Igelstation übergeben werden. Die nächste Igelhilfestation ist in Radebeul. Hier findest du alle wichtigen Infos zu Igeln und wie du ihnen helfen kannst.
Den Igelnotruf erreichst du unter 0157/74 70 32 72 und die Igelberatung unter 0151/20 16 66 38
- Unterkühlte Igel werden gewärmt mit einer in einem Frotteehandtuch umwickelten und einer lauwarmen Wärmflasche.
- Igel brauchen viel Eiweiß und Fett. Füttern solltest du Igel ausschließlich mit qualitativ hochwertigem Feucht- und/oder Trockenfutter für Katzen mit hohem Fleischanteil. Gestocktes Rührei geht auch. Keinesfalls Speisereste oder Dosenfutter geben. Definitiv ungeeignet sind auch Milch, Nüsse, Obst sowie die im Handel erhältlichen Igelfuttersorten, da sie aufgrund ihrer Zusammensetzung für Igel nicht empfehlenswert sind. Tabu ist auch Hundefutter für Igel, da es im Vergleich zum Katzenfutter proteinärmer und kohlenhydratreicher ist und damit unverdaulich.
- Auf jeden Fall immer frisches Wasser anbieten.
- Bewährt haben sich als Futter- und Wasserschalen Tonuntersetzer. Sie sind sehr gut zu reinigen und zu desinfizieren. Die Futter- und Wasserschalen solltest du täglich reinigen und die Futterreste auch täglich entfernen. Die Fütterung erfolgt am besten abends.
TIPP
Wenn du Igel fit machen willst für den Winter und einen Garten hast, sollte dieser Garten fit für Igel sein. Und das heißt naturnah gestaltet sein (ohne Chemiekeule) mit “unordentlichen, unaufgeräumten” Bereichen wie Hecken, Obstbäumen, Blühwiese statt Rasen, Trockenmauern, Komposthaufen, Reisig. Das sind die besten Futterquellen und Verstecke für Igel. Denn Gärten sind für die stacheligen Tiere wichtige Lebens- und Nahrungsräume. Igel mögen es “unordentlich”. Das ideale Winterquartier besteht daher aus einem Haufen aus totem Holz, Reisig und Laub, der den ganzen Winter über bis in den März/April hinein auch nicht bewegt wird.
Wenn du Igeln zusätzlich draußen einen gemütlichen Schlafplatz herrichten willst, kannst du ergänzend auch ein selbst gezimmertes Igelhäuschen oder aus Holzbeton gefertigte Igelkuppeln im Garten an geschützten Bereichen aufstellen, die du einfach mit Laub füllst. Hier findest du eine geprüfte und funktionierende Bauanleitung für ein Igelhaus, wie Igel es auch wirklich mögen, dass sie jedes Jahr wiederkommen. Weitere Informationen gibt es auch noch beim NaBu.
Jetzt bist du startklar und weißt, was zu tun ist, damit es unseren Igeln richtig gut geht.