Der Winter hat uns immer wieder im Griff…

AG-Schulhof/ März 30, 2018/ 0Kommentare

…und man denkt, es hört gar nicht auf.

und als die letzten Tage wieder Plusgrade einkehrten und nur noch partiell auf den Dörfern (ein dunkler Nordhang oder eine dicke Schneeverwehung) Schnee lag;

und als klar war, dass die im Herbst gesteckten Krokusse doch nicht erfroren sind;

und als jetzt das Osterfest näher rückte fiel ES mir wieder ein. Gelernt hatte ich es bis zur letzten Zeile.

Moment…., gleich…, ich hab’s:

Vom Eise befreit sind Strom und Bäche,
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick.
Im Tale grünet Hoffnungsglück.
Der alte Winter in seiner Schwäche
zog sich in rauhe Berge zurück.
Von dorther….

Nein,…, ach ja…,

Von dort her sendet er körniges Eis,…,
Schauer,…
Überall regt sich Bildung und Streben,
alles will sie mit Farbe beleben…?

Und das war es. Mehr war nicht herauszuholen aus dem Gedächtnis. Den Rest hatte ich vergessen. Und dabei spricht es mir gerade so sehr aus der Seele. Das Gedicht von Goethe. Schade!

Jetzt ist Osterzeit und die Kinderfreuen sich auf einen fleißigen Osterhasen und das Osterfeuer. Osterferien zum chillen. Eine “Chillecke” haben wir auch bald für unsere Großen, auf dem Schulhof. Darüber mehr im nächsten Blogbeitrag.

Erst einmal allen ein gesegnetes Osterfest.

Und wen es interessiert wie der Osterspaziergang weitergeht, der kann es unten lesen. Ich jedenfalls werde mich mal ans Lernen machen. Und im nächsten Frühjahr bei meinem Osterspaziergang rezitiere ich es der Familie.

Ob man das Gedicht eigentlich noch in der Schule lernen muss? Ich fänd es schön!

Frohe Ostern wünscht die AG Schulhof

Osterspaziergang

Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
durch des Frühlings holden, belebenden Blick.
Im Tale grünet Hoffnungsglück.
Der alte Winter in seiner Schwäche
zog sich in rauhe Berge zurück.
Von dorther sendet er, fliehend, nur
ohnmächtige Schauer körnigen Eises
in Streifen über die grünende Flur.
Aber die Sonne duldet kein Weisses.
Überall regt sich Bildung und Streben,
alles will sie mit Farbe beleben.
Doch an Blumen fehlt’s im Revier.
Sie nimmt geputzte Menschen dafür.

Kehre dich um, von diesen Höhen
nach der Stadt zurückzusehen!
Aus dem hohlen, finstern Tor
dringt ein buntes Gewimmel hervor.
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn,
denn sie sind selber auferstanden.
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
aus Handwerks- und Gewerbesbanden,
aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
aus der Strassen quetschender Enge,
aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
sind sie alle ans Licht gebracht.

Sieh nur, sieh, wie behend’ sich die Menge
durch die Gärten und Felder zerschlägt,
wie der Fluss in Breit’ und Länge
so manchen lustigen Nachen bewegt,
und, bis zum Sinken überladen,
entfernt sich dieser letzte Kahn.
Selbst von des Berges ferner Pfaden
blinken uns farbige Kleider an.
Ich höre schon des Dorfs Getümmel.
Hier ist des Volkes wahrer Himmel.
Zufrieden jauchzet gross und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein!

Johann Wolfgang von Goethe

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