Die Winterferien sind vorbei

AG-Schulhof/ Februar 26, 2018/ 0Kommentare

Herzlich Willkommen in der Schule. Wer konnte, hat die Zeit der Ferien in der Natur und am Ofen verbracht. Die Kinder die nicht in Skigebiete gefahren sind, konnten den Winter in reduzierter Form genießen. Ohne Schnee, aber mit viel Eis. Der eine oder andere Teenie hat die ätzende Merinounterhose aus dem Schrank gezerrt – sieht ja Gott sei Dank keiner. Und trotz jugendlicher Hitze wurden die Jacken zugemacht.

Schlittschuhfahren auf dem Weiher (oder natürlich im Schloss) kein Problem. Die Luftblasen im Eis aufhacken und mit Wasser füllen und dann schauen wie lange es dauert bis es gefroren ist. Es mal so richtig klirren und scheppern lassen, indem man eine Eisplatte fallen läßt. Wasser und Tinte in Förmchen gießen und gefrieren lassen und diese Eis-Kunst draußen aufhängen oder mit rein nehmen und genüsslich beobachten wie es schmilzt.

Oder beobachten, dass heißes Wasser schneller gefriert als kaltes. Glauben Sie nicht? Probieren Sie es aus! Derzeit sind die Temperaturen im zweistelligen Minusbereich. Also ideal für dieses Experiment mit dem Naturelement Wasser. Ab nach Draußen:

Zwei gleichgroße Behälter werden mit je etwa einem Liter Wasser gefüllt. Das Wasser in einem Behälter muss vorher auf mindestens 50°C erhitzt werden. Im anderen Behälter sollte das Wasser nicht zu nahe am Gefrierpunkt – also nahe Null Grad Celsius – sein, sonst ist der Vorsprung nicht mehr einzuholen. Und dann: abwarten und beobachten. Das Phänomen heißt Mpemba-Effekt und es gibt viele Theorien warum das so ist. Wiederentdeckt hatte es der damals 13 Jahre alter Schüler und Namensgeber Erasto Mpemba aus Tansania im Jahr 1963. Er hatte festgestellt, dass bei der Herstellung von Speiseeis, heiße Milch im Eisschrank schneller gefror als kalte.
Auch eine Auslobung von 1000 Pfund Preisgeld, der britischen Wissenschaftsakademie Royal Society im Jahr 2012 verhalf nicht zu einer ausreichenden Klärung des Phänomens. Es gibt viele Theorien dazu.

Tja, es gibt noch viele Rätsel zu lösen. Angefangen bei der Kälteunempfindlichkeit der Teenies.

Wenn wir unseren Kindern die Natur lassen. Sie ausprobieren, experimentieren, spielen und beobachten lassen, mit all den Elementen unseres Erdballs, so wie sie es eben tun als Kinder. Wenn wir sie maximal unterstützen und ihnen Mathe und Physik nicht in all der „Theorie“ vergrätzen, wird es eine Generation geben, in der ein Mensch dieses Rätsel lösen wird.

Wenn wir als Schulhof-AG unseren Plan erfolgreich umsetzen, werden die FGS-Kinder dreckig und nass sein. Sie haben sich vielleicht zweimal umgezogen, wenn sie nach Hause kommen. Aber sie hatten die Natur in den Händen – Wasser, Sand, Steine, Stöcke. Sie haben in der Natur ausprobiert. Naturfarbe oder Eis hergestellt, Buden gebaut, beobachtet, experimentiert und Physik, Mathe, Biologie und Sozialverhalten gelernt. Weil es Spaß gemacht hat. Weil sie es wollten. Und jedes Kind wird die eigene Nische finden in der es weiteres Wissen einfordert – weil lernen Spaß macht. Weil die Welt so interessant ist und noch so viele Fragen offen.

Ihre AG-Schulhof

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