Ein Baum zur Erinnerung und ein kleines Wunder
Schon immer haben sich Menschen zu Bäumen hingezogen gefühlt – Bäume waren mythische Plätze, Sitz von Gottheiten; Wälder sind Orte der Angst vor dem Unbekannten und des Wohlfühlens, Sich-Erdens, Durchatmens zugleich. Hausbäume waren jahrhundertelang Sinnbild dieser Verbundenheit und standen mit ihrer imposanten Gestalt und Dauerhaftigkeit als Einheit mit unseren Häusern zusammen.
Auf unserem Schulhof sind schon viele große und ehrwürdige Bäume da: so z.B. die große Eiche am hinteren Ausgang des Altgebäudes, die Schatten spendet und einen ganz eigenen Raum unter ihr schafft. Oder die Kastanie auf der Rückseite des Neubaus, unter der zukünftig eine Sitzgelegenheit zum Lernen und Ausruhen gerade in den heissen Sommermonaten einladen wird. Oder die aus der Hecke ausgewachsenen Hainbuchen – mit ihren bizarren Gestalten herrliche Klettermöglichkeiten für die Kinder.
Zukünftig wird es einen Baum mehr geben.
Im Innenhof des Neubaus haben wir als Schulgemeinschaft im November 2019 eine Winterkirsche gepflanzt. Ein ganz besonderer Baum, denn er ist der Erinnerung an unseren vor kurzem verstorbenen Lehrer Gunter Baldauf gewidmet. Flankiert wird er von zwei kleineren Bäumen, die symbolhaft für die Schüler und Mitarbeiter stehen. So ist der Schulhof nicht nur Spielraum sondern auch Ort des Innehaltens und Gedenkens.
Und manchmal geschehen kleine Wunder: die frisch gepflanzte Winterkirsche (Sorte Autumnalis) schenkte uns bereits im Dezember ihre ersten Blüten. Dies kann bei milder Witterung geschehen – aber wie unglaublich wirkt es auf uns, in der dunklen und kalten Jahreszeit die kleinen Kostbarkeiten zu betrachten. Jeder Tag gibt uns kleine Geschenke – wir müssen sie nur sehen.